15. Dez., Junioren-WM in Neu Delhi (IND): Deutschland – Frankreich 5:2
(1:1 )
Die deutschen U21-Herren haben am Sonntagnachmittag ihren Titel bei der Weltmeisterschaft im indischen Neu Delhi verteidigt! Im Finale besiegte die Mannschaft von Bundestrainer André Henning das Überraschungsteam aus Frankreich nach einer vor allem kämpferisch starken Leistung mit 5:2 (1:1) und verteidigte damit den WM-Titel von 2009! Überragender DHB-Akteur war der Krefelder Niklas Wellen, der drei der fünf deutschen Treffer erzielte und auch als „Man of the match“ gekürt wurde.
Bundestrainer André Henning, der nach dem Besuch der Pressekonferenz in der Kabine mit einer Bierdusche empfangen wurde, sagte: „Es war heute, wie im gesamten Turnier, eine reine Kopfsache. Die Franzosen haben das aber auch gut gemacht, aggressiv verteidigt und uns genervt. Davon haben wir uns nach dem 1:1 etwas rausbringen lassen und wahrscheinlich eine der schwächeren ersten Halbzeiten des Turniers gespielt. Doch dann haben wir umgestellt und die Jungs haben sich auf ihr Spiel besonnen. Das 1:2 hat uns auch nicht mehr aus dem Konzept gebracht, sondern wir haben uns mit unserer Qualität durchgesetzt. Ein WM-Finale mit 5:2 zu gewinnen – das musst du erstmal machen. Diese mentale Stärke, die das Team im Laufe dieses Turniers entwickelt hat, beeindruckt mich umso mehr, wenn man bedenkt, dass wir im Schnitt die mit Abstand jüngste Mannschaft des gesamten WM-Turniers waren. Und das macht mich als Trainer auch persönlich sehr stolz! Ein absolut verdienter WM-Titel, mit dem sich die Jungs belohnt haben!“
Die Partie gegen den Überraschungsfinalisten aus Frankreich begann genau so, wie man es sich auf Seiten der DHB-Auswahl vorgestellt hatte: Nach einem Stockfehler in der französischen Hintermannschaft kam der Krefelder Niklas Wellen rechts im Kreis an den Ball und traf durch die Beine des Keepers hindurch zur frühen Führung. In der Folge entwickelte sich eine ausgeglichene Partie, in der die Franzosen immer wieder mit hart in den deutschen Kreis geschlagenen Bällen ihre Chance suchten.
Doch die deutsche Abwehr stand zunächst sicher und ließ keine klaren Möglichkeiten zu. Dann führte allerdings ein Ballverlust auf der rechten deutschen Abwehrseite zu einem schnellen Konter, den Gaspard Baumgarten mit einem satten Schuss in die linke untere Ecke zum Ausgleich abschloss. Die DHB-Auswahl wirkte nun ein wenig verunsichert und tat sich schwer gegen die sehr Körper betonte und schnörkellose Spielweise der „Blauhemden“.
Erst nach einer Fünf-Minuten-Zeitstrafe gegen Frankreich bekamen die Deutschen die Partie wieder etwas besser in den Griff und erspielten sich nach 27 Minuten die erste Strafecke. Doch der Schlenzball von Lukas Windfeder wurde von der ersten Welle abgelaufen. Da auch eine schon gegebene zweite Ecke für das DHB-Team nach Videobeweis wieder zurück genommen wurde, blieb es bis zum Pausenpfiff beim 1:1.
Auch nach dem Wechsel zeigten sich die Franzosen weiter hellwach und erhielten nach einem Foul von Christopher Rühr in der 39. Minute ihre erste Ecke zugesprochen. Den ersten Schuss konnte Victor Aly noch parieren, doch gegen den Nachschuss von Baumgarten war der Kölner Keeper machtlos. Nun nahm die Partie richtig Fahrt auf. Im direkten Gegenzug holte Rühr die nächste Ecke für Deutschland heraus, aber der französische Keeper parierte den Ableger-Schlenzer von Jonas Gomoll brilliant.
Aber die DHB-Mannen blieben am Drücker und wurden nur wenige Minuten später belohnt: Held setzte sich über die linke Seite durch und fand in der Mitte erneut Niklas Wellen, der die Kugel halbhoch ins Gehäuse drosch. Kurz darauf hielt Aly mit einem Weltklasse-Reflex die nächste Ecke der Franzosen und im direkten Gegenzug jubelten schon wieder die deutschen Junioren. Der überragende Wellen kam nach einem Fehlpass der Franzosen in deren eigenem Schusskreis frei an den Ball und ließ sich diese Chance nicht nehmen: Mit einem harten Schrubbschlag überwand er den Keeper zur erneuten Führung.
In den letzten 20 Minuten wogte die Partie weiter hin und her, wobei die Mannschaft von André Henning insgesamt mehr vom Spiel hatte. So verpassten Rühr (53.) und Kapitän Mats Grambusch per Rückhandschuss (56.) eine mögliche Vorentscheidung. Kurz darauf fiel dann aber der erlösende vierte Treffer. Rühr bediente halbrechts Linnekogel, der die Kugel direkt zu Jonas Gomoll in den Schusskreis weiter leitete. Der Berliner ließ sich nicht zweimal bitten und vollendete flach ins kurze Eck.
Frankreich gab sich aber noch nicht geschlagen und erspielte sich acht Minuten vor dem Schlusspfiff seine dritte Ecke, die aber von Lukas Windfeder abgelaufen wurde. Als die Franzosen dann noch einmal alles nach vorne warfen, schlug die DHB-Auswahl sogar noch einmal zu. Über einen abgefangenen Ball auf der linken französischen Abwehrseite gelangte der Ball als Abpraller zu Christopher Rühr, der mit seinem Schlagschuss zum 5:2-Endstand die gesamte DHB-Delegation in grenzenlosen Jubel versetze!
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